Dreizehn Personen aus sechs europäischen Ländern gehören aktuell zu Kosmos. Die meisten von ihnen studierten Architektur, zum Team gehören aber auch Spezialistinnen aus anderen Fachbereichen und Kunstschaffende – etwa ein in Paris lebender Künstler, der die Ästhetik der Visualisierungen mitprägt. «Mit unseren Bildern fokussieren wir auf die Essenz eines Projektes. Darum sollen die realisierten Projekte nahe an der Atmosphäre der Visualisierungen sein.»
Sowohl der theoretische Diskurs wie auch die praktische Umsetzung sind für das Büro wichtig. Beide Partner sind in der Lehre tätig; Slonimskiy unterrichtet an der HEAD in Genf, Kitaev an der TU Wien. Ein Blick ins Portfolio von Kosmos zeigt die unterschiedlichsten Massstäbe und Kontexte: Möbel, Kunstinstallationen, Bau- und Umbauprojekte, Wettbewerbe, visionäre Raumplanungen. Das Büro hat weltweit an Architekturausstellungen teilgenommen und in verschiedenen europäischen Ländern Projekte umgesetzt. Etwa eine Skaterhalle im russischen Kazan oder dieses Frühjahr den Pavillon ‹Permanently Temporary› aus Re-use Bauteilen in Barcelona. Für die utopische Gemeinschaft Château Chapiteau in Georgien entwickelte Kosmos den Masterplan und realisierte verschiedene Kleinbauten. Ein blechernes Werkstattgebäude auf dem Château-Chapiteau-Areal erhielt mit der basilikaartigen Form und Bemalung eine poetische Komponente. Ebenfalls entwarfen die Architekten im Auftrag der Gemeinschaft eine Notunterkunft für Geflüchtete, deren Prototyp sich auf dem Areal befindet.
Gibt es bei dieser grossen Vielfalt auch Aufträge, die das Büro Kosmos nicht annehmen würde? «Für einen Bauherrn mit schlechten Absichten würden wir nicht arbeiten», sagt Slonimskiy nach einer Denkpause.